Binde- und Hornhauthautentzündungen
Gesunde Augen sind klar. Starke Sekretbildung, Schwellungen oder Rötungen sind Alarmzeichen, die sofortige tierärztliche Hilfe erfordern. Bei Ohrenproblemen können die Ursachen vielfältig sein, so dass auch hier meist ein Tierarztbesuch notwendig wird. Die Zähne sollten einmal im Jahr von einem Tierarzt kontrolliert werden.
Bindehautentzündung
Symptome
Eine Bindehautentzündung – auch Konjunktivitis genannt – kann man beim Hund unschwer an einer deutlichen Rötung des Auges, Juckreiz und Tränenfluss erkennen. Gelegentlich sind die Augen geschwollen und lichtempfindlich.
Ursachen
Eine Bindehautentzündung kann verschiedene Gründe haben: Allergien, chemische Reize, Fremdkörper, Verletzungen, oder aber Ihr Hund – der es zwar hasst, angehaucht zu werden – hat wieder einmal während voller Fahrt den Kopf aus dem Autofenster gestreckt oder ist einfach im Cabrio mitgefahren. Auch durch Viren oder Bakterien hervorgerufene Infektionen kommen als Ursachen in Frage.
Allgemeine Maßnahmen
Suchen Sie bei starken Beschwerden, Schmerzen und Verletzungen sowie bei Verdacht auf Fremdkörper im Auge umgehend einen Tierarzt Ihres Vertrauens auf. Gleiches gilt für einen Nickhautvorfall, bei dem das dritte Augenlid, die Nickhaut, deutlich zu sehen ist und einen Teil des Auges überdeckt. Dies könnte nämlich auch auf einen Wurmbefall zurückzuführen sein, so dass hier ein Fachmann über die weitere Vorgehensweise entscheiden muss. Handelt es sich nur um eine leichte Entzündung, wie bei einer schwachen allergischen Reaktion, können Sie mit einem in Kamillentee oder in einer Euphrasia-Lösung getränkten Tupfer Kamillenblüten enthalten vorsichtig die Umgebung der Augen von entzündungslindernde Schmutz befreien.
Anschließend sollten die Augen des Hundes bis zu zwei Tage nach Besserung der Beschwerden zwei bis dreimal täglich mit einer Kochsalzlösung mit Euphrasia und Echinacea gereinigt werden. Die Reinigungslösung wird folgendermaßen hergestellt: Kochen Sie 100 Milliliter Wasser ab (fünf bis zehn Minuten kochen lassen) und geben Sie eine Prise Salz dazu. Alternativ können Sie auch eine sterile, isotone Kochsalzlösung in der Apotheke kaufen. Versetzen Sie 100 Milliliter dieser Lösung mit 40 Tropfen Euphrasia-Tinktur und 40 Tropfen Echinacea-Tinktur. Schütteln Sie das Ganze! Beachten Sie, dass die Lösung immer frisch angesetzt werden muss
Homöopathie Bahandlung
Zunächst sollten Sie unbedingt bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt abklären, ob eine Verletzung vorliegt oder nicht. Denn mit dem Augenlicht darf man nicht spaßen. Bei einer Bindehautentzündung wird Ihrem Hund sicherlich ein geeignetes Medikament verschrieben, das Sie entsprechend der Anweisung verabreichen sollten. In leichten Fällen, insbesondere bei allergischen Reizungen, kann auch eine homöopathische Behandlung zweckmäßig sein, allerdings nur, sofern keine ernsthafte Grunderkrankung vorliegt. Um Augentropfen zu verabreichen, ziehen Sie das Lid vorsichtig nach vorne und geben drei Tropfen in den unteren Bindehautsack. Selbst wenn Sie mehr ins Auge träufeln, verbleiben immer nur etwa drei Tropfen im Auge. Mehr kann es nicht aufnehmen, der Rest wird wieder herausgespült oder läuft über den Tränenkanal ab. Deshalb ist hier mehr nicht unbedingt sinnvoll, nur teurer!
An homöopathischen Mitteln sind folgende geeignet: Dreimal täglich eine Dosis Apis mellifica D6 über fünf bis sieben Tage hinweg hilft bei Lichtempfindlichkeit, aber auch bei Schwellungen und Juckreiz, wie sie von allergischen Reaktionen her bekannt sind. Auch die rote Küchenzwiebel (Alliumcepa) ruft an den Augen bekanntlich Symptome wie Brennen, Rötung und Tränenfluss hervor – wer kennt nicht das Bild der heulenden Hausfrau beim Zwiebelschneiden? Daher kann bei Bindehautentzündung nach dem Prinzip der Ähnlichkeit auch dreimal täglich eine Dosis Allium cepa D6 fünf bis sieben Tage lang gegeben werden. Bei akuten Reizungen des Auges ist auch dreimal täglich eine Dosis Aconitum D6 für zwei Tage hilfreich.
Wurden die Augen vom Tierarzt untersucht und liegt keine ernsthafte Erkrankung oder Verletzung vor, helfen bei verstärktem Tränenfluss fünf bis sieben Tage lang dreimal täglich eine Dosis folgender Komplexmittel: Apis-Homaccord, Apis mellifica in Kombination mit Allium cepa, Euphorbium oder Euphrasia-Injeel. Oder Sie nehmedas Einzelmittel Euphrasia D6 in der gleichen Dosierung. Weiterhin tun hier Kombinationspräparate wie Traumeel Gutes. Auch Belladonna-Homaccord oder Oculoheel Augentropfen wirken der Entzündung entgegen, beruhigen und stärken die gereizte Bindehaut. Oculoheel enthält unter anderem Apis mellifica und Hepar sulfuris als arzneilich wirksame Bestandteile. Besprechen Sie die genaue Dosierung der genannten Komplexmittel mit Ihrem Tierarzt.
Bei eitrigem Ausfluss wird gerne Belladonna D6 verabreicht, dreimal täglich eine Dosis fünf bis sieben Tage lang. Sie sollten bei diesem Krankheitsbild allerdings unbedingt eine tierärztliche Untersuchung in Anspruch nehmen. Der Tierarzt wird möglicherweise auch Hepar sulfuris, Sulfur oder Pulsatilla verordnen. Tritt die Bindehautentzündung zusammen mit einer Allgemeininfektion auf, hilft dreimal täglich eine Dosis Argentum nitricum D6 (drei Wochen lang) oder Pulsatilla D6 (ein bis zwei Wochen lang).
Bei Virusinfektionen hat sich zur Stimulation der körpereigenen Abwehrkräfte auch das Komplexmittel Engystol bewährt, das bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten angewendet wird. Bei bakteriellen Infektionen können Kombinationspräparate aus dem Sonnenhut wie Echinacea compositum SN eingesetzt werden. Allerdings wird man hier womöglich auch um schulmedizinische Präparate nicht herumkommen. Dies sollte in einer tierärztlichen Praxis im Einzelfall entschieden werden. Die Küchenzwiebel reizt die Augen – in homöopathischer Dosierung wirkt sie dem entgegen. Leidet Ihr Hund immer wieder an Bindehautentzündungen, ohne dass eine Verletzung vorliegt oder sich ein Fremdkörper im Auge befindet, können Sie Traumeel, Euphrasia-Injeel oder Mucosa compositum verabreichen – jeweils eine Ampulle pro Tag ein bis zwei Wochen lang.
Verletzung der Hornhaut
Hornhautverletzungen gehören immer in die Hände einer Tierärztin oder eines Tierarztes.
Die Hornhaut kann beispielsweise bei einer Beißerei oder durch Schnittverletzungen in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Auf alle Fälle muss eine gründliche Augenuntersuchung durchgeführt werden. Hier heißt es: Hände weg von der Selbstmedikation. So sollten Sie zum Beispiel kein Kortison selbst verabreichen. Sie können dadurch Ihrem Tier eher schaden als helfen!