Wirkungen, Nebenwirkungen und Grenzen der Homöopathie
Mit der Homöopathie, die auch als sanfte Medizin bezeichnet wird, werden keine Symptome bekämpft oder die Krankheit unterdrückt, sondern die Selbstheilungskräfte angeregt. Sie ist also eine Reiz- und Regulationstherapie. Die geringen Dosen an natürlichen Substanzen aus dem Mineral-, Tier-und Pflanzenreich wirken vermutlich auf einer energetischen Ebene. Die genaue Wirkungsweise der Homöopathie ist noch nicht bekannt.
Das größte Risiko einer homöopathischen Behandlung besteht darin, dass sie bei schweren Erkrankungen ausschließlich eingesetzt wird und eine wirksame schulmedizinische Therapie verzögert oder gar nicht durchgeführt wird. Außerdem kann es zu einer so genannten „Erstverschlimmerung“ kommen. Ist diese extrem stark, wurde womöglich zu hoch dosiert. Ein vorübergehender, heftiger Ausbruch der Symptome kann aber auch ein positives Zeichen für die richtige Mittelwahl sein, vor allem bei akuten Erkrankungen. Dagegen ist bei chronischen Krankheiten eine Erstverschlimmerung eher unerwünscht. Weiterhin kann man auch bei Gesunden unter Umständen Symptome auslösen – allerdings nur, wenn die falschen Mittel oder falsche Potenzen angewandt werden.
Grenzen der Homöopathie
Auch wenn die Homöopathie ihre Grenzen hat wie jede andere Therapieform auch – sie unterstützt die körpereigene Abwehr und behindert sie nicht. Fälle, bei denen noch ausreichendes Regulationspotenzial vorhanden ist, lassen sich gut mit homöopathischen Mitteln behandeln, auch werden die Selbstheilungskräfte angeregt. Wann homöopathische Mittel geeignet sind, kann oft nur ein Tierarzt entscheiden. Tierärztliche Homöopathie kann besonders bei Viruserkrankungen, chronischen Krankheiten, Verhaltensstörungen oder psychosomatisch bedingten Störungen erfolgreich sein. Dennoch sind homöopathische Arzneimittel nicht allmächtig. Allgemein ist eine homöopathische Behandlung dann nicht geeignet, wenn zur Ursachenbeseitigung der Erkrankung andere Methoden wie zum Beispiel Operationen erforderlich sind. Auch bei Erkrankungen, die auf einer Fehlernährung basieren, können sie keine Wunder bewirken. Hier ist allein eine Umstellung der Fütterung sinnvoll.
Ebenfalls stößt die Homöopathie an ihre Grenzen, wenn es sich um nicht umkehrbare Organveränderungen handelt. Eine Regulationstherapie wie die Homöopathie kann hier naturgemäß nicht mehr viel ausrichten. In solchen Fällen beschränkt sie sich auf eine reine Linderung der Beschwerden ohne Heilungsanspruch oder auf ergänzende Maßnahmen mit dem Ziel, allzu giftige Medikamente einzusparen. Deshalb sollte die Homöopathie auch stets in der Hand eines spezialisierten Tierarztes bleiben. Er hat die Kompetenz zu entscheiden, wann er homöopathische Arzneimittel einsetzt oder wann eine andere Heilmethode notwendig ist. Gelegentlich kann die Homöopathie auch als sinnvolle Begleitmaßnahme eingesetzt werden wie beispielsweise bei Knochenbrüchen – allerdings nicht anstelle einer Operation!