Was bedeuten die Begriffe Naturheilkunde und biologische Medizin?
Die therapeutischen Möglichkeiten, kranken Tieren zu helfen, sind heute größer denn je. Am Anfang jeder therapeutischen Maßnahme muss jedoch eine sorgfältige Diagnostik stehen. Jede noch so gute Therapie wird nicht greifen, wenn sie zur falschen Zeit, beim falschen Fall, am falschen Patienten angewendet wird. Das gilt sowohl für die eingesetzten Medikamente als auch für die Heilmethode.
Der Begriff Naturheilkunde
Naturheilkunde ist die Lehre von der Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten unter Einsatz von der natürlichen Umwelt entnommenen und naturbelassenen Heilmitteln, zum Beispiel physikalische Reize, Nahrungsfaktoren, pflanzliche und andere natürliche Arzneistoffe. Auch das soziale Umfeld und psychische Einflüsse werden berücksichtigt.
In den Arzneimitteln der Homöopathie, die oft fälschlich mit der Phytotherapie (Behandlung mit Pflanzen, Pflanzenteilen und deren Zubereitungen) gleichgesetzt wird, werden neben verdünnten („potenzierten”) pflanzlichen auch mineralische und vom Tier stammende Substanzen verwendet. Eine Weiterentwicklung der Homöopathie ist die Antihomotoxische Medizin, die in ihrem Arzneimittelschatz noch weitere Arzneimittelsubstanzen nutzt.
Die moderne Homöopathie untergliedert sich in die Homotoxikologie (= die Lehre von der Beeinflussung der Gesundheit durch im Körper entstandene oder ihm zugeführte Schadstoffe [Homotoxine]) und die Antihomotoxische Therapie (= Anwendung von gegen Homotoxine gerichteten Arzneimitteln/spezielle Kombinationsmittel).
Kombinationsmittel sind homöopathische Zubereitungen, in denen mehrere homöopathische Einzelmittel kombiniert sind. In Büchern über Naturheilkunde existieren oft unterschiedliche Einteilungen dazu, was zur Naturheilkunde zu zählen ist. Aus diesem Grund sollte besser der Begriff der biologischen (Tier-)Medizin verwendet werden, der auch andere Therapieformen, wie zum Beispiel die Akupunktur, einschließt.
Die Ziele der biologischen HeilverfahrenBei allen biologischen Heilverfahren stehen im Vordergrund:
- die Förderung von Selbstheilungsvorgängen des Körpers
- die Behandlung des gesamten Organismus
- die Unschädlichkeit der Therapie
- als Maß für den Therapieerfolg auch die subjektive
- Verbesserung des Befindens des Patienten
- sozioökonomische und ökologische Aspekte (preiswerte Therapie, umweltschonende Herstellung, Anwendung und Entsorgung)
Die unterschiedlichen Therapiekonzepte von allopathischer Medizin, Akupunktur und Homöopathie/Antihomotoxischer Therapie haben verschiedene Ansatzpunkte und wirken auf verschiedenen Ebenen auf den Körper ein. Ausgehend von der Vorstellung, dass das Leben die Summe aus Materie, Energie und Information darstellt, ist die allopathische Medizin in vielen Situationen unverzichtbar.
Hier wird also auf der materiellen Körperebene gearbeitet, es werden zum Beispiel fehlende Stoffe ersetzt, oder es wird bewusst dirigistisch in Körperfunktionen eingegriffen. Mittlerweile sind jedoch viele Ärzte und Tierärzte bemüht, ihre Patienten möglichst umfassend und unter Anwendung holistischer, das heisst ganzheitlicher Gesichtspunkte zu behandeln. Als ein Beispiel für diesen umfassenden Ansatz, der die körpereigenen Heilungsvorgänge mit in die Therapie einbezieht, entfaltet die Akupunktur ihre Wirkungen bevorzugt auf der Ebene der Körperenergieflüsse, indem sie Störungen der Körpermeridiane wie „Fülle” und „Leere” ausgleicht und dadurch heilend auf den Patienten einwirkt.
Die klassische wie moderne Homöopathie entfalten sich vorwiegend auf der hierarchisch höchsten Ebene des Körpers, auf der Ebene der Information, ihren regulierenden Einfluss. In der modernen Homöopathie hat sich als ein Erklärungsmodell für die Wirkung der Mittel eine sogenannte „Immunologische Beistandsreaktion“ experimentell zeigen lassen. Dabei wird das Immunsystem zum Beispiel bei überschießenden Entzündungsreaktionen durch die Arzneimittelinformation so reguliert, dass es die Entzündung und damit auch den Schmerz von sich aus durch Ausschüttung körpereigener Stoffe vermindert.
Dieser regulative Reiz fördert die Wiedererlangung gesunder Lebensvorgänge aus eigener Kraft, der Patient wird in die Lage versetzt, die Erkrankung zu überwinden. Viele Krankheitsbilder, gerade mit chronischem Verlauf, die in der allopathischen Medizin ein Behandlungsproblem darstellen, sind naturheilkundlichen Methoden, insbesondere der Homöopathie beziehungsweise Homotoxikologie, oft mit großem Erfolg noch zugänglich.