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Erkrankungen des Kehlkopfes und der Luftröhre

Kehlkopfkatarrh (Laryngitis)

Der Kehlkopfkatarrh ist eine Kehlkopfentzündung mit einer Schwellung des Kehldeckels.

Symptome: Es kommt zu anfallsweisem, trockenem, kräftigem Husten, der leicht durch Druck auf den Kehlkopf ausgelöst werden kann. Es besteht eventuell Atemnot mit schnarchenden Geräuschen, Heiserkeit, Würgereiz bis zum Erbrechen und Schwellung der Kehlgangslymphknoten.

Ursachen: Der Kehlkopfkatarrh tritt meist als Begleiterscheinung von  Infektionskrankheiten im Bereich der oberen Luftwege auf, kann aber  auch durch kalte Luft oder kaltes Wasser ausgelöst werden. Beim  Pferd äußert er sich primär als katarrhalisches Geschehen, das heißt er ist von seriösen oder schleimigen Absonderungen begleitet. Beim Hund wird er oft durch ausdauerndes Bellen, durch Fremdkörper, Futterintoxikationen oder durch Druck des Halsbandes ausgelöst.  Auch eine allergische Ursache, zum Beispiel durch einen Insektenstich, ist möglich. Achtung: Bei einer starken Schwellung des Kehldeckels  kann es zu einer vollständigen Verlegung der Atemwege kommen (Notfall!).

Selbstmaßnahmen: Um einen Kehlkopfkatarrh zu vermeiden, sollte grundsätzlich bei stärkeren oder hartnäckigen Infekten der Tierarzt eingeschaltet werden, um eine Verschleppung des Infektes zu verhindern. Die Selbstmaßnahmen beim  Kehlkopfkatarrh entsprechen denen der Tonsillitis. Spezielle homöopathische Arzneimittel können helfen.

Wann zum Tierarzt?

Bei starken Störungen des Allgemeinbefindens. Notfallmäßig bei akuter Einengung der Atemwege.

Kropf (Struma)

Es handelt sich hierbei um eine Vergrößerung der Schilddrüse, erkennbar durch eine derbelastische Anschwellung im Bereich des Kehlkopfes. Die Erkrankung verursacht keine Schmerzen.

Ursachen: Meist Funktionsstörungen der Schilddrüse durch Jodmangel.

Selbstmaßnahmen: Bei jungen Hunden kann Thyreoidea suis-Injeel, zusammen mit Strumeel und Calcoheel gegeben werden – zur Unterstützung der Schilddrüse. Bei älteren Hunden eignet sich spezielle homöopathische Mittel sehr gut.

Luftsackerkrankung

Bei Pferden kann es zu einer Luftsackerkrankung kommen. Dies ist eine akute bis chronische, eitrige Entzündung der mit Flimmerepithel ausgekleideten Schleimhautaussackung (Luftsack) der Eustachischen Röhre, mit Ansammlung von Entzündungsprodukten.

Symptome: Der Kopf wird gestreckt gehalten. Schluckbeschwerden können auftreten, es kommt zur Futterverweigerung und zu schleimig eitrigem, teilweise eingedicktem Nasenausfluss, der schubweise bei gesenktem Kopf austritt. Der Kehlgang ist schmerzhaft geschwollen.

Ursachen: Enzündung durch eingedrungene Fremdkörper oder nach fortschreitender Entzündung im Nasen- und Rachenraum, besonders nach Infekten (Druse).

Wann zum Tierarzt?

Die Behandlung sollte immer durch den Tierarzt erfolgen. Begleitend kann eine Antihomotoxische Therapie mit Euphorbium compositum und Mucosa compositum erfolgen. Im akuten Stadium sind Belladonna, Engystol und Traumeel hilfreich, im chronischen Stadium Mucosa compositum, Ubichinon compositum und Mercurius-Heel.

Druse

Die Druse ist eine beim Pferd auftretende hochansteckende katarrhalisch-eitrige Entzündung der oberen Luftwege mit der Tendenz  zurAnschwellung und Eiterung der regionalen Lymphdrüsen. Bei Fohlen unter drei Monaten kann die Infektionskrankheit tödlich verlaufen. Bei älteren Pferden, bis zu fünf Jahren, zeigt die Krankheit einen mehr chronischen Verlauf.

Symptome: Es kommt zu einer starken Störung des Allgemeinbefindens mit hohem Fieber (40–41,5 °C) und Fressunlust.

Weitere Symptome: trockener Husten bei gestreckter Kopfhaltung, Schwellung und Abszessbildung der regionalen Lymphknoten, starker Nasenausfluss mit schleimig-eitrigen Sekreten. Es besteht die Gefahr des Durchbruchs in den Luftsack und die Bildung von Metastasen im Lungenraum.

Ursachen: Kontaktinfektion mit hämolysierenden (= die roten Blutkörperchen auflösenden) Streptococcus-equi-Bakterien. Begünstigend wirken Stressfaktoren wie Transport, Futterwechsel und zu früher Arbeitseinsatz.

Selbstmaßnahmen: Die Behandlung erfolgt immer durch den Tierarzt. Begleitende Maßnahmen sind Wärmebehandlungen mit Rotlicht und heiße Kartoffelwickel (zur Resorption des Eiters beziehungsweise Förderung des Aufbrechens der vereiterten Lymphknoten) sowie gute Lüftung des Stalls.

Wann zum Tierarzt?

Die Behandlung sollte immer durch den Tierarzt erfolgen. Therapiebegleitende können antihomotoxische Arzneimittel helfen.

Entzündung der Luftröhrenschleimhaut (Tracheitis)

Symptome: Durch Druck auf die Luftröhre wird ein trockener Hustenstoß ausgelöst, der auch bei Anstrengungen auftreten kann. In manchen Fällen besteht Kurzatmigkeit aufgrund einer Schwellung der Schleimhaut. Ein schnarchendes Geräusch kann auftreten. Bei akuter Entzündung ist auch Fieber bis zu 40 Grad möglich.

Ursachen: Die Auslöser für eine Tracheitis können mechanischer oder chemischer Art sein, zum Beispiel Fremdkörper, Staub, Rauch, Umweltgifte, Futteraspiration und reizende Gase. Weiterhin kann eine Erkältung die Ursache sein oder es kommt zu einer Tracheitis infolge einer anderen bakteriellen oder viralen Infektion. Beim Pferd tritt sie öfter infolge einer bereits vorhandenen Bron-chitis oder Bronchiolitis auf.

Selbstmaßnahmen: Ausschalten von reizenden Stoffen in der Atemluft. Pferde sollten nicht in der staubigen Reithalle, sondern an der frischen Luft geführt werden.

Wann zum Tierarzt?

Bei starker Allgemeinstörung, bei Fremdkörperverdacht.

Kehlkopfpfeifen

Symptome: Bei der Einatmung kommt es zu einem pfeifenden, röhrenden Geräusch, das sich bei Anstrengung verstärkt.

Ursachen: Lähmung des Recurrens-Nervs, die eine Lähmung der Stimmbänder bedingt.

Selbstmaßnahmen: Therapieversuch mit Traumeel, wenn eine Verletzung vorausgegangen ist. Causticum-Injeel kann gegen die Lähmung, Gelsemium-Homaccord und Lathyrus sativus-Injeel gegen die Nervenstörung und Atropinum compositum ad us vet. bei Spasmen eingesetzt werden.