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Kreislaufschwäche und Herzschwäche

Kreislaufschwäche (Kollaps)

Symptome: Das Tier kann sich plötzlich nicht mehr auf den Beinen halten, ist nicht oder nur schlecht ansprechbar, die Maulschleimhaut ist blass oder bläulich, der Puls ist kaum fühlbar und meist schnell.

Ursachen: Überanstrengung, starke Hitze (z. B. heiße Sommertage), schwere Infektionskrankheiten oder Allgemeinerkrankungen, Blutverlust nach Unfall oder einer Operation.



Sofortmaßnahmen: Das Tier auf einer warmen Unterlage auf die Seite legen und die Zunge herausziehen. Pferde werden in den Schatten gebracht und am Kopf beginnend kalt abgeduscht. Tropfen Sie Cralonin (allgemeines Herzstärkungsmittel) oder die spezifischen Kollapsmittel Carbo compositum oder Veratrum-Homaccord mehrmals in 5-minütigen Abständen auf die Maulschleimhaut oder Zunge.

Wann zum Tierarzt?

Wenn sich das Tier nicht innerhalb kurzer Zeit erholt und die Schleimhäute nicht wieder rosafarben werden.

Tipp: Um bei einer Kreislaufschwäche die Durchblutung wieder anzuregen, ist es hilfreich, die Gliedmaßen leicht zu massieren.

Herzschwäche

Symptome: Eine mangelnde Leistungsfähigkeit des Herzens kommt bei älteren Tieren, vor allem beim Hund, recht häufig vor. Man erkennt sie häufig zuerst daran, dass die Tiere nicht mehr so weit oder so schnell laufen können wie früher, sie werden kurzatmig und müssen häufiger stehen bleiben oder sie spielen nicht mehr so ausdauernd.

Später ist häufiger ein so genannter „Herzhusten“ festzustellen, ein trockener oder bellender Husten, der von festsitzendem Schleim in den Bronchen durch mangelnde Herzleistung ausgelöst wird. Der Rückstau vom Herzen kann bis zur Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem) und damit verbundener Atemnot führen. Bei stark eingeschränkter Herzleistung können die Symptome Atemnot und Husten schon bei leichter Aktivität oder sogar in der Ruhe auftreten. Weitere Symptome können sein: Vergrößerung der Leber, Bauchwassersucht (Aszites) sowie in schweren Fällen Benommenheit bis hin zu Krampfanfällen und Koma.

Beim Pferd äußert sich die Herzschwäche vor allem als Konditionsschwäche, wobei aber mangelndes Training sowie andere Erkrankungen, vor allem Atemwegserkrankungen, ausgeschlossen sein müssen. Zu beobachten sind Kurzatmigkeit, schnelle Ermüdung, Verweigerung der schnelleren Gangarten, starkes Schwitzen, Verweigerung von Sprüngen.

Bei entzündlichen Erkrankungen (Entzündungen von Herzbeutel, Herzmuskel oder Herzinnenhaut) ist auch das Allgemeinbefinden mit einbezogen und es sind zu beobachten: fehlende Fresslust und Abgeschlagenheit, Schmerzen beim Beklopfen der Herzgegend und Vermeiden des Hinlegens, Stauungserscheinungen an der Halsvene und an den Körperadern, bläuliche Schleimhäute, Anschwellen der Gliedmaße und auch Ödeme an Schlauch und Unterbrust.

Ursachen: Vor allem altersbedingtes Nachlassen der Leistungsfähigkeit des Herzmuskels. Daneben sind auch Entzündungen von Herzinnenhaut, Herzmuskel oder Herzbeutel möglich. Durch Infektionen im Lauf des Lebens wird häufig die Herzklappenfunktion beeinträchtigt (Stenose = mangelhafte Öffnung der Klappen, Insuffizienz = mangelhafter Schluss der Klappen) und dadurch die Pumpfunktion des Herzens ebenfalls geschwächt. Übergewicht stellt eine zusätzliche Belastung für das Herz dar.

Beim Pferd stehen degenerative (gewebeverändernde) Erkrankungen des Herzmuskels, aber auch die entzündlichen Erkrankungen häufig im Zusammenhang mit vorangegangenen schweren Allgemein- oder Infektionserkrankungen. Degenerative Erkrankungen des Herzmuskels (z.B.  Myokardose, Myokardfibrose) können auch durch Fütterungsfehler, Darmerkrankungen und dadurch aufgenommene Giftstoffe sowie Parasitenbefall verursacht sein. Bei den entzündlichen Herzleiden spielen eventuell auch allergische Vorgänge eine Rolle.

Selbstmaßnahmen: Bei übergewichtigen Kleintieren ist das Gewicht durch geeignete Fastenkuren oder Diät nach Möglichkeit bis auf das Normalgewicht zu reduzieren. Das homöopathische Arzneimittel Nr. 1 für Herzschwäche ist Crataegus, der Weißdorn, der auch als Pflegemittel des alternden Herzens bezeichnet wird. Er wirkt direkt aktivitätssteigernd auf die Herzmuskelzellen und verbessert ihre Versorgung, in dem er die Eigendurchblutung des Herzens steigert. Enthalten ist Crataegus in Cralonin (Tropfen und Ampullen) sowie in Cactus compositum (Tropfen und Ampullen), die bei Hund und Katze bei leichteren Herzstörungen, Kurzatmigkeit und beginnendem Herzhusten sehr gut wirksam sind. Dieser Husten ist oft morgens zu beobachten und deutet auf ein Lungenödem hin. Hier leistet Apis-Homaccord gute Dienste. Auch Herzrhythmusstörungen, die beim Pferd häufiger vorkommen, werden durch Crataegus normalisiert. Wie Hund und Katze spricht auch das Pferd sehr gut auf Crataegus an. Bei entsprechenden Beschwerden geben Sie 1- bis 3-mal täglich Cralonin Tropfen mit einer Plastikspritze ins Maul ein, beim Pferd auf Brot; bei der Katze empfiehlt sich die Ampullenlösung.

Ein anderes, bewährtes Präparat mit dem Inhaltsstoff Crataegus ist Cactus compositum, das als Tropfen genauso verabreicht wird; beim Pferd auch als Injektion. Cactus compositum ist besonders zur Herz-Kreislauf-Unterstützung bei Infektionserkrankungen vorzuziehen. Bei fortschreitender Herzschwäche genügt bei manchen Tieren auch die mehrmalige tägliche Gabe von Cralonin beziehungsweise Cactus compositum nicht mehr, vor allem wenn sich das Herzmuskelgewebe bereits umzuwandeln beginnt (Hypertrophie = Zunahme des Herzmuskels, häufiger bei Katzen; Dilatation = Erweiterung und Erschlaffung des Herzmuskels, häufiger bei großen Hunden und evtl. beim Pferd). Sogenannte Organpräparate, wie sie in Corcompositum enthalten sind, können dann noch eine unterstützende und zum Teil regenerierende Wirkung ausüben. Cor compositum  wird jeden zweiten oder dritten Tag oral eingegeben, die Behandlung mit Cralonin beziehungsweise Cactus compositum wird unverändert beibehalten.

Wann zum Tierarzt?

Bei Herzbeschwerden sollte immer der Tierarzt aufgesucht werden. Bei noch weiter fortgeschrittener Herzschwäche müssen allopathische Mittel (ACE-Hemmer, Digitalis-Präparate) eingesetzt werden. Digitalis-Präparate müssen sehr genau dosiert und immer zur gleichen Zeit gegeben werden und haben bei Überdosierung Nebenwirkungen (Brechreiz, Erbrechen). Auch diese Präparate sollten jedoch durch das Crataegus-Präparat unterstützt werden, da die Ansatzpunkte am Herzen verschieden sind und sich dadurch die Wirkungen ergänzen.

Tipp

Bei besonderen Belastungssituationen (z. B. heiße Sommertage, körperliche Beanspruchung) kann Cralonin oder Cactus compositum auch in kürzeren Abständen mehrmals am Tag gegeben werden, ohne dass eine Überdosierung zu befürchten ist. Bei Digitalis-Präparaten ist dies nicht möglich!