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Leber- und Stoffwechselstörungen

Als größte Drüse des Körpers vollbringt die Leber ständig extreme Leistungen in bezug auf Stoffabbau, -umbau, -aufbau und Entgiftung. Mit der Produktion der Gallenflüssigkeit, die in den Dünndarm abgegeben wird, schaltet sie sich auch in die Fettverdauung ein. Erkrankungen der Leber treten beim Pferd seltener auf als bei Hund und Katze. Degenerative Lebererkrankungen kommen beim Pferd häufiger vor als akute Prozesse.



Akute und chronische Leberentzündung (Hepatitis)

Symptome: Störung des Allgemeinbefindens, Leistungsabnahme, Lustlosigkeit, Widersetzlichkeit, mangelnder oder wechselnder Appetit, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall (auch im Wechsel), Blähungen, Hauterkrankungen, eventuell gelblich verfärbte Schleimhäute (Ikterus), dunkler Urin, entfärbter Kot. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Abmagerung, Veränderung an Haut und Ohren (Ekzeme, Otitis), zu unangenehmem Körpergeruch, eventuell auch zur Bauchwassersucht. Im Spätstadium ist aufgrund der Überlastung des Körpers mit Giftstoffen auch das Gehirn mit betroffen; die Folge davon können unter anderem Unruhe, Verwirrung, Zwangsbewegungen und Koma sein.

Ursachen: Entzündungen durch Erreger, zum Beispiel Viren (beim Hund z. B. Hepatitis contagiosa canis), Bakterien (Leptospiren), Parasiten, Gallenstau.

Selbstmaßnahmen: Zur Unterstützung der Leberfunktionen empfiehlt sich die orale Gabe von Hepar compositum, Coenzyme compositum, Ubichinon compositum, 2-mal pro Woche.

Wann zum Tierarzt?

Immer bei stark gestörtem Allgemeinbefinden (Hinweis auf akute Form) oder bei Erkrankungszeichen wie sie unter „Symptome“ aufgeführt sind.

Tipp

Es ist ratsam, beim Hund die üblichen Impfungen gegen Hepatitis contagiosa canis und gegen Leptospiren durchführen zu lassen.

Degenerative Lebererkrankung (Hepatose)

Symptome: Weitgehend wie unter „Leberentzündung“ beschrieben.

Ursachen: Die Hepatose wird hauptsächlich durch Giftstoffe (Toxine) ausgelöst, zum Beispiel Bakterientoxine, Mykotoxine (Pilzgifte, z. B. Aflatoxin), Stoffwechseltoxine, aber auch durch Arzneimittel (z. B. Inhalationsnarkotika). Beim Pferd stehen meist Futtertoxine im Vordergrund, beispielsweise durch Aufnahme giftiger Pflanzen. Als weitere Ursache kommt eine übermäßige Zufuhr von Vitaminen, zum Beispiel Vitamin A, in Frage.

Selbstmaßnahmen: Keine verdorbenen Futtermittel (z. B. verpilztes Futter) geben, beim Pferd die Weide auf toxische Futterpflanzen hin untersuchen lassen. Gutes Heu und frisches, einwandfreies Grünfutter geben. Beim Kleintier Futterreste aus dem Fressnapf stets entfernen und den Napf gründlich heiß auswaschen. Zur Unterstützung der Leberfunktionen die Antihomotoxischen Mittel Hepar compositum, Coenzyme compositum und Ubichinon compositum verabreichen (je 2-mal pro Woche), zusätzlich Hepeel Tabletten (1-mal täglich, Dosis entsprechend der Dosierungsanleitung im Anhang). Beim Pferd haben sich zur Unterstützung der Leberfunktionen die Mittel Carduus compositum und Coenzyme compositum (je 2-mal wöchentlich) bewährt, dazu 1-mal täglich Hepeel.

Wann zum Tierarzt?

Immer bei stark gestörtem Allgemeinbefinden und bei Erkrankungszeichen wie unter „Symptome“ aufgeführt.

Chronische Erkrankung der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein zusammengesetztes Drüsenorgan. Sie gibt einerseits Enzyme für die Nahrungsverdauung in den Dünndarm ab (exokriner Anteil) und andererseits gibt sie zur Regulation des Blutzuckerspiegels Hormone (Insulin, Glukagon) ins Blut ab (endokriner Anteil).

Symptome: Unspezifische Symptome, mangelnder Appetit, eventuell schmerzhaftes Erbrechen und wechselnde Durchfälle. Der Stuhl ist fettig glänzend, das Tier wird zunehmend hinfälliger, Spannung der Bauchdecke.

Ursachen: Meist unbekannt, zum Teil Folge von Erkrankungen des Darms und der Leber oder von Verletzungen. Beim Hund kann eine chronische Erkrankung der Bauchspeicheldrüse eventuell auch durch sehr fettes Futter oder bestimmte Arzneimittel, zum Beispiel Kortison, ausgelöst werden. Meist sind ältere Tiere betroffen.

Selbstmaßnahmen: Immer zum Tierarzt, da die Erkrankung des Pankreas über eine anfängliche Entzündung bis hin zum Tumor fortschreiten kann. Bei leichteren chronischen Formen unterstützend eine Diät mit weitgehend fettfreiem Fleisch (Huhn, Hammel, Fisch), Kohlehydraten, Reis und Kartoffeln verabreichen. Es sollte auf mehrere kleine Mahlzeiten am Tag geachtet werden, wobei die letzte Mahlzeit vor 17 Uhr gegeben werden sollte. Homöopathisch hat sich zur Unterstützung der Bauchspeicheldrüse die Gabe von Leptandra compositum, Momordica compositum (je 1-mal täglich) und Pankreas suis-Injeel (2-mal wöchentlich) bewährt.

Wann zum Tierarzt?

Bei Symptomen, die auf Erkrankungen des Pankreas schließen lassen, und bei akuter Störung des Allgemeinbefindens sollte immer umgehend der Tierarzt zu Rate gezogen werden.

Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

Symptome: Gesteigerte Wasseraufnahme, Ausscheidung großer Harnmengen, Glukose im Harn (mit Teststreifen aus der Apotheke nachweisbar), übergroßer Appetit, im Endstadium Abmagerung und Trübung der Augenlinsen.

Ursache: Ungenügende Bildung von Insulin durch die Inselzellen des Pankreas. Dadurch steigt der Zuckergehalt des Blutes, was zu den genannten Symptomen führt. Diabetes mellitus kann auch durch längerfristige Kortisongabe ausgelöst werden.

Selbstmaßnahmen: Mit dem Harnstreifentest aus der Apotheke kann der Urin auf Glukose hin getestet werden. Der normale Urin enthält keinen Zucker. Das Diätfutter sollte 4- bis 6-mal über den Tag verteilt angeboten werden. Immer genügend Wasser zum Trinken bereitstellen. Eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Tieren ist anzustreben. Folgende Arzneimittel können eingesetzt werden: Bei leichter Zuckerkrankheit Pankreas suis-Injeel (2-mal wöchentlich) und Syzygium jambolanum-Injeel forte (jeden 2–3 Tag).

Wann zum Tierarzt?

Bei mehrmals positivem Harnstreifentest ist auf jeden Fall der Tierarzt zu konsultieren. Eine genaue Diagnose ist nur durch eine tierärztliche Blutzuckerbestimmung möglich. Bei dem einen oder anderen Tier kann zu Beginn der Therapie eine stationäre Aufnahme zur Einstellung der Insulingabe nötig sein. Bei weiblichen Hunden kann in manchen Fällen eine Kastration die Zuckerkrankheit bessern. Auch Katzen können zuckerkrank werden.