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Muskel- und Bänderverletzungen – Erkrankungen der Hufe bei Pferden

Muskelentzündung und Muskelrheumatismus

Unter den Hunderassen ist vor allem der Schäferhund von Muskelentzündung und Muskelrheumatismus betroffen.

Symptome: Bei der Muskelentzündung (Myositis), typisch beim jungen Schäferhund, handelt es sich um schmerzhafte Muskelentzündungen der Kopfmuskulatur mit Krankheitsschüben im Abstand von Wochen oder Monaten. Der Augapfel quillt hervor, das dritte Augenlid ist deutlich sichtbar.

Der Muskelrheumatismus dagegen kann unabhängig vom Alter auftreten. Er äußert sich beim Hund vor allem in Schmerzen und Verspannungen bestimmter Muskelgruppen. Häufig ist die Rücken- und Lendenmuskulatur betroffen, dann kann sich der Hund nur mühsam und in der Hinterhand schwankend bewegen. Es kann auch zur völligen Nachhandlähmung kommen.

Ursache: Störung des Immunsystems als Hauptursache oder als Nebenfaktor.

Selbstmaßnahmen: Nicht mit diesen Hunden züchten, da die Krankheit vererbt werden kann. Allgemein gegen Entzündungen wirkt das homöopathische Kombinationsmittel Traumeel. Besonders Schäferhunde sind anfällig für Muskelentzündungen und Muskelrheumatismus.

Wann zum Tierarzt?

Bei diesen Symptomen immer zur Sicherung der Diagnose und zur Einleitung einer Behandlung den Tierarzt aufsuchen. Wichtig ist die Verabreichung von entzündungsregulierenden Mitteln (z.B. Traumeel als Injektion oder 2- bis 3-mal täglich oral eingeben). Bei Muskelentzündung und Muskelrheumatismus  empfehlen sich zusätzlich zu entzündungsregulierenden Mitteln (z.B. Traumeel) und Antihomotoxika.

Bänderschwäche

Vor allem bei größeren Hunderassen und Pferden kommt es oft zu einer übermäßigen Beweglichkeit der Gliedmaßen und Gelenke – unter anderem durch das Körpergewicht wie auch aufgrund schwacher Bänder beziehungsweise einer Bindegewebsschwäche.

Symptome: Die Tiere treten aufgrund der schwachen Bänder weit durch („durchtrittig“). Beim Hund wird an den Vordergliedmaßen im Fußwurzelgelenk die Pfote nach vorne abgebogen, so dass das Vorderfußwurzelgelenk tiefer steht und die Gliedmaße damit einen Bogen nach vorne beschreibt. Bei kleinen Hunderassen wie Zwergpudel oder Yorkshire-Terrier äußert sich die Schwäche des Band- und Sehnenapparates oft als „lose Kniescheibe“, die immer wieder aus ihrer normalen Position herausspringt.

Beim Pferd zeigt sich die Bänderschwäche vor allem am Fesselgelenk, das wegen des zu weiten Vorsetzens des Hufes ebenfalls zu tief steht. Durch die falsche Gliedmaßenstellung kommt es zu einer noch stärkeren Belastung der ohnehin schwachen Bänder, was den Zustand weiter verschlimmern kann. Auch lassen sich die Gliedmaßen mehr als üblich im Gelenk drehen (Rotation). Durch die abnormen Bewegungsmöglichkeiten im Gelenk kommt es häufiger zu Verstauchungen. Der  Gelenkknorpel wird über einen langen Zeitraum an Stellen belastet, die dafür nicht vorgesehen sind. Dadurch kann es an diesen Stellen zu Arthrose kommen.

Ursachen: Mangelhafte Festigkeit von Bändern beziehungsweise Bindegewebe, zu frühzeitiger Arbeitseinsatz. Bei Pferden kann die Bänder- und Bindegewebsschwäche zusätzlich durch einen verminderten Kieselsäuregehalt im Futter bedingt sein. Starke Düngung oder Bodenversauerung führt bei Futterpflanzen oft zur Minderung des Kieselsäuregehalts.

Selbstmaßnahmen: Homöopathische Mittel können bei diesen Zuständen sehr gut eingreifen. Geben Sie Zeel Tabletten oder Kieselsäuretabletten 1-mal täglich über einen Zeitraum von 4, besser 6 Wochen. Beide Präparate enthalten unter anderem das Mittel Silicea (Kieselsäure). 2-mal wöchentlich sollte zusätzlich zur Stärkung der Bänder und des Bindegewebes Calcium fluoratum, zum Beispiel als Calcium fluoratum-Injeel forte, gegeben werden. Die lange Behandlungsdauer ist erforderlich, da der Stoffwechsel von Sehnen und Bändern relativ langsam abläuft und bei einer kürzeren Behandlung die Wirkung noch nicht ausreichend ist. Bis zum Eintritt der Wirkung sollten die Tiere nicht übermäßig herumspringen beziehungsweise trainiert werden. Die Behandlung mit Zeel Tabletten und Calcium fluoratum bewirkt oft auch eine Stabilisierung der losen Kniescheibe bei kleinen Hunderassen.

Erkrankungen der Hufe

Hufrehe

Beim Pferd, vor allem bei Ponys, kommt nicht selten die Hufrehe vor. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung der Hufe, meist an den beiden Vordergliedmaßen, manchmal sind aber auch die Hintergliedmaßen mitbetroffen.

Symptome: Die Gliedmaßen sind äußerst schmerzhaft, vor allem im Zehenbereich, weshalb sie weit nach vorne gesetzt werden und das Tier sich nicht bewegen will. Häufig ist bei der akuten Rehe eine stark pochende Pulsation der Arterie am Röhrbein festzustellen. Meist sind Herz und Kreislauf stark belastet. Bei chronischer Erkrankung kann sich der Hufbeinknochen aus seiner Aufhängung in der Hufkapsel lösen und mit der Spitze nach unten drehen. Später flacht sich der vordere Rand des Hufes ähnlich einer Hutkrempe ab (Rehehuf).

Ursachen: Einwirkung von toxischen Stoffen, die äußerlicher oder innerlicher Herkunft sein können (äußerliche Herkunft: zu viel eiweißreiche Futtermittel, Arzneimittelintoxikationen; innerliche Herkunft: Infektionskrankheiten, hängen gebliebene Nachgeburt, Überanstrengung u.a.). Durch diese toxischen Stoffe kommt es zu Durchblutungsstörungen in den feinen Gefäßen der Huflederhaut, die dadurch geschädigt werden und Plasmawasser austreten lassen.

Selbstmaßnahmen: Bei Verdacht auf eine akute Rehe sind die möglichen Ursachen umgehend abzustellen, das heißt beispielsweise, es muss auf geeignetes Futter umgestellt werden oder verdächtige Arzneimittel sind abzusetzen. Die Hufeisen müssen entfernt werden. Seit langem bewährt: Kalte Anwendung an den Hufen. Hierzu können die Hufe in Eisbeutel oder ein Wassergefäß gestellt oder mit dem Schlauch abgespritzt werden. Die Behandlung wirkt schmerzstillend und dämmt das weitere Fortschreiten der Krankheit ein. Als erste Behandlungsmaßnahme hat sich weiterhin die Verabreichung von Traumeel und Belladonna-Homaccord zur Eindämmung der akuten Entzündung bewährt, die abwechselnd in kurzen Abständen, etwa alle 15–30 Minuten, über einen Zeitraum von 2 bis 3 Stunden eingesetzt werden sollten.

Wann zum Tierarzt?

Zur genauen Abklärung und spezifischen Behandlung ist der Tierarzt zu konsultieren. Dies gilt ganz besonders für die Fälle, in denen folgende Ursachen vorliegen: eine innere Vergiftung von der Gebärmutter her (hängen gebliebene Nachgeburtsreste); hier hat sich die Arzneimittelkombination Traumeel, Lachesis comp. und Mucosa compositum bewährt; eine Überfütterung, zum Beispiel durch Aufnahme von zu viel Kraftfutter; bewährte Arzneimittelkombination ist hier Traumeel und Nux vomica-Homaccord. Eine schnelle intensive Behandlung ist erforderlich, um zu verhindern, dass die Krankheit in ein chronisches Stadium mit einer schlechten Prognose übergeht. Je nach Symptomatik können zusätzlich Apis-Homaccord (zum Abbau des Ödems), Cactus compositum (bei Vorliegen einer Kreislaufbelastung) oder Blutgefäßtropfen (Cosmochema) (zur Durchblutungsförderung) erforderlich sein.

Nachbehandlung: Nach Abklingen der akuten Symptomatik sollte eine Hufkorrektur erfolgen, mit dem Ziel, den hinteren Teil des Hufbereiches stärker zu belasten (Reheeisen). Dazu kann Echinacea compositum, 3 Wochen lang 2-mal wöchentlich 5 ml, gegeben werden. Bei wieder auftretenden akuten Schüben kann Belladonna-Homaccord und Nux vomica-Homaccord mehrmals täglich für einige Tage verabreicht werden.

Chronische Rehe

Bei einer chronischen Rehe kommt es zur Ausbildung des typischen Rehehufes oder Knollhufes. Es besteht die Gefahr der Senkung des Hufbeines, der Hufknochen kann sich dann durch die Sohle bohren.

Weitere Symptome: deutliche Verbreiterung der weißen Linie, häufig hohle Wand. Zur Behandlung eignen sich Calcium fluoratum-Injeel forte zur Gewebsregeneration (auch bei Rehehuf und Rillenbildung) sowie Kieselsäure-tabletten oder Silicea-Injeel forte zur Anregung einer geordneten Hornproduktion und gegen die Bildung von Fisteln. Beide Mittel zusammen je 1- bis 2-mal täglich ca. 6 Wochen lang verabreichen. Die Strahlfäule ist eine degenerative Erkrankung des Strahles.

Symptome: Anfangs kommt es zu einer Erweiterung des Strahlhorns und zur Ansammlung einer schwarzen Masse in der Strahlfurche. Die Strahlfurchen flachen ab und ihre Struktur wird zerstört.

Ursachen: Falsche Einstreu, mangelnde Hufhygiene.

Selbstmaßnahmen: Hygiene verbessern, alle befallenen Hornteile entfernen; zusätzlich Anwendung folgender Arzneimittel, 2-mal täglich: Kalium bichromicum-Injeel oder Kalium bichromicum D6 (bei Neigung des Horns zu geschwürigem Zerfall mit zäher übel riechender Absonderung), Kreosotum-Injeel oder Kreosotum D12 (wenn konstitutionelle Erkrankungen mit der Strahlfäule auftreten), Kieselsäuretabletten (fördern die Heilung nekrotischer Gewebe und beschleunigen die Granulation).

Kronrand-Spalten

Symptome: Die Einrisse an der Hufwand beginnen am Kronrand oder am Tragrand. Die Veränderungen müssen nicht immer zur Lahmheit führen. Es kann zur Bildung von Eiterherden kommen, wenn Bakterien durch die Risse bis zu den Lamellen der Huflederhaut vordringen.

Ursachen: Mangelhafte Hufpflege, mangelhafte Hufzubereitung vor dem Beschlagen.

Selbstmaßnahmen: Neben einer Verbesserung der Hufpflege und des Beschlages können folgende Arzneimittel eingesetzt werden: Echinacea compositum und Coenzyme compositum jeden zweiten Tag als Basistherapie. Dazu empfiehlt sich zur Geweberegeneration und auch bei der Rinnenbildung Calcium fluoratum-Injeel oder Calcium fluoratum D30, 2-mal täglich. Mercurius-Heel Tabletten, die die homöopathischen Mittel Hepar sulfuris und Mercurius solubilis enthalten, sind bei eitriger Infektion der Lederhaut angezeigt. Kieselsäuretabletten enthalten Silicea. Silicea fördert das Wachstum von neuem Hufhorn und beschleunigt das Aushärten des Horns. Tarantula-Injeel wird bei heftigen, scharlachroten, schmerzhaften Entzündungszeichen am Kronrand eingesetzt, ebenso bei Panaritium (eitrige Entzündung im Hufbereich) mit Fieber.

Hufkrebs

Symptome: Hufkrebs ist eine nekrotische Veränderung der Strahl- und Sohlenhaut mit schlechter Heiltendenz. Die Krankheit entsteht schleichend und kann bei mangelhafter Hufpflege übersehen werden. Erst wenn eine Lahmheit auftritt, wird mancher Tierbesitzer aufmerksam. Dann zeigen aber der Strahl und die Sohlenhaut meist schon ein zerrissenes Aussehen. Die Hornteile lassen sich leicht abheben. Wenn mit der Hufzange Druck auf die Sohlenhaut ausgelöst wird, entleert sich eine stinkende, käsige Flüssigkeit.

Ursachen: Bei Pferden, die längere Zeit in urinfeuchtem Stroh oder Schmutz standen, können Keime durch die geschädigte Hornschicht bis zur Lederhaut vordringen und eine Infektion auslösen. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt und therapiert, können sich auf dieser Basis degenerative Prozesse entwickeln.

Wann zum Tierarzt?

Der Tierarzt ist wegen der erforderlichen Hufbehandlung immer zu konsultieren. Alle nekrotischen Teile müssen entfernt werden. Die Hohlräume können dann mit in Calendula- oder Arnikatinktur getränktem Verbandsmull ausgefüllt werden. Als homöopathische Mittel haben sich Hepar sulfuris und Mercurius solubilis bewährt – im Wechsel mehrmals täglich verabreicht. Statt dessen können auch Mercurius-Heel Tabletten 3-mal täglich gegeben werden. Zur Verbesserung der Hornqualität – wenn noch eine zusammenhängende Hornschicht vorhanden ist und noch keine Keime eindringen konnten – haben sich Kieselsäuretabletten bewährt (2-mal täglich verabreichen).