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Schnupfen, Nasenbluten, Katzenschnupfen, Nasenhöhlen- und Mandelenzündung

Schnupfen, Husten – nicht nur der Mensch, sondern auch die Haustiere sind von solchen Erkrankungen der Atemwege oft betroffen. Mit bewährten Hausmitteln und homöopathischen Präparaten lassen sich leichte Beschwerden meist gut lindern beziehungsweise beheben. Bei schwerwiegenderen Erkrankungen muss natürlich der Tierarzt konsultiert werden.




Dampfbad in der Dusche

Die Inhalation ätherischer Öle ist auch bei Atemwegserkrankungen der Tiere sehr hilfreich. Ein Dampfbad für das Tier erfordert jedoch ein paar Vorkehrungen. Bewährt haben sich folgende Methoden:

Schüssel-Dampfbad: Geeignet für kleine Hunde oder Katzen. Das Tier in seinen Transportkorb setzen und die Korbtür verschließen. Vor den Transportkorb eine Schüssel mit heißem Wasser setzen, in das einige Tropfen ätherischer Öle mit erkältungslindernder beziehungsweise entzündungslindernder Wirkung gegeben wurden (z. B. Kamillenöl oder Teebaumöl). Dann den Transportkorb samt der Schüssel mit einem großen Tuch abdecken.

Dusch-Dampfbad: In die Duschwanne etwas heißes Wasser einlassen und mit einigen Tropfen Teebaumöl vermischen. Das Tier in seinen Transportkorb setzen, und den verschlossenen Korb mit dem Tier kippsicher auf einen Sockel (z. B. umgedrehte Schüsseln) in die Dusche stellen. Dann die Duschtür schließen, und das Tier einige Minuten die ätherischen Dämpfe inhalieren lassen.

Schnupfen(Rhinitis)

Unter Schnupfen versteht man eine akute oder chronische Entzündung der Nasenschleimhaut.

Symptome: Die Entzündung äußert sich in Form von Niesen, Schleimhautschwellung und -rötung, Nasenausfluss (wässrig, schleimig, eitrig, ein- oder beidseitig) und verkrusteten Nasenlöchern. Maulatmung kann festgestellt werden. Die Geruchsempfindung ist gestört. Bei Infektionen tritt ein gestörtes Allgemeinbefinden mit Fieber und Fressunlust auf.

Ursachen: Die Ursachen können infektiöser Art, mechanischer Art (Staub, Rauch, Fremdkörper, Tumore) oder allergischer Art (z.B. Heu-staub, Schimmelpilze) sein. Typische Infektionserkrankungen, die mit Schnupfen einhergehen, sind beim Pferd die Pferdegrippe, beim Hund die Staupe und der Zwingerhusten und bei der Katze der Katzenschnupfen.

Selbstmaßnahmen: Bei leichteren Erkrankungen können die verklebten Nasenöffnungen mit einem in Kamillentee oder verdünnter Calendulalösung getränkten Tupfer gesäubert werden. Auch kann dem Tier, wie einem verschnupften Menschen, ein Dampfbad helfen, bei dem ätherische Öle (z. B. Kamille) inhaliert werden. Des weiteren können etliche homöopathische Mittel dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu fördern.

Nasenbluten (Epistaxis)

Symptom: Blutung aus der Nase.

Ursachen: Nasenbluten kann auftreten nach äußeren traumatischen Einwirkungen, bei chronischen Geschwüren oder Tumoren, beim Eindringen von Fremdkörpern in die Nase, bei Blutungsneigung oder durch eine konstitutionelle Schwäche. Bei Pferden (Rennpferden) kommt es nicht selten zu Nasenbluten nach Überanstrengung.

Selbstmaßnahmen: In schweren Fällen sofort zum Tierarzt. In leichten Fällen, zum Beispiel nach einer Verletzung, können Traumeel und Mucosa compositum gegeben werden. Bei Blutungen, die durch eine Blutungsneigung hervorgerufen werden, kann Cinnamomum-Homaccord eingesetzt werden. Phosphor-Homaccord ist das Mittel bei Blutungsneigung nach Erschöpfungszuständen und bei Infektionskrankheiten. Bei Blutungen infolge von Nasentumoren kommen Causticum compositum und Ubichinon compositum, zusammen mit Thuja-Injeel und Silicea-Injeel, in Frage.

Wann zum Tierarzt?

Bei starken Blutungen muss sofortige Hilfe durch den Tierarzt erfolgen.

Katzenschnupfen

Beim Katzenschnupfen handelt es sich um eine ansteckende infektiöse Erkrankung der oberen Luftwege, die durch verschiedene Erreger ausgelöst werden kann. Besonders betroffen sind junge Katzen und wild lebende Katzen.

Symptome: Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden, Fressunlust, Husten, Niesen, Verklebungen an den Augen und Nasenlöchern, eitriger Ausfluss aus der Nase und starker Speichelfluss. Bakterielle Sekundärinfektionen verschlechtern meist die Erkrankung.

Ursachen: Infektion der oberen Atemwege mit zumeist Viren bei noch nicht voll ausgeprägtem Immunsystem oder bei reduzierter Immunabwehr, zum Beispiel infolge von Haltungs- und Hygienemängeln. Sekundär kann sich dann die Erkrankung durch eine zusätzliche bakterielle Infektion verkomplizieren.

Selbstmaßnahmen: Durch den Ausfall des Geruchssinnes, eventuelle schmerzhafte Entzündungen im Rachen- und Maulbereich und durch das meist bestehende Fieber wird oft keine Nahrung und ebensowenig genügend Wasser aufgenommen. Es besteht die Gefahr der Austrocknung. Kompliziert wird die Atmung zudem durch Verkrustungen des Sekretes an den Nasenlöchern.

Die Katze atmet bei Verlegung der Nase nur ungern durch den Mund, da es für sie eine große Anstrengung bedeutet. Diese Mundatmung schwächt sie noch zusätzlich. Entscheidend bei der Behandlung, besonders bei der chronischen Form, die sich über Wochen erstrecken kann, ist die geduldige, liebevolle Pflege durch den Katzenhalter. Gegen die wichtigsten Erreger des Katzenschnupfens ist eine Impfung prophylaktisch möglich. Weitere Selbstmaßnahmen siehe Kapitel „Schnupfen“.

Wann zum Tierarzt?

Bei schwerer Erkrankung der Tiere, wenn nicht genügend Flüssigkeit aufgenommen wird oder wenn sich keine Besserung einstellt, ist der Tierarzt zu konsultieren.

Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis)

Symptome: Eiteransammlung in den Nebenhöhlen mit serös-eitrigem Ausfluss, manchmal auch Blutspuren. Der Nasenausfluss ist meist einseitig und erfolgt schubweise. Es kommt zur Störung des Allgemeinbefindens mit Fieber. Das Beklopfen der Stirnhöhle ist schmerzhaft. Bei
chronischen Fällen kann es zu einer Nekrose der Nasenmuscheln kommen.

Ursachen: Fortgeleitete Katarrhe der oberen Luftwege (z.B. Druse beim Pferd), Fremdkörper, Tumore, Folge eitriger Zahnfleischerkrankungen.

Selbstmaßnahmen: Wichtig ist die Beseitigung des Ausgangsherdes durch Ableitung des Eiters; dies erfordert tierärztliche Behandlung. Begleitend können einige Selbstmaßnahmen durchgeführt werden. Bei der akuten Sinusitis kann Traumeel zusammen mit Euphorbium compositum, Echinacea compositum und Naso-Heel gegeben werden. Bei der chronischen Sinusitis ist zur Stärkung der Schleimhäute und zur Förderung des Abflusses Mucosa compositum, zusammen mit Echinacea compositum und Ubichinon compositum, eventuell zusätzlich Cinnabaris-Injeel oder Sinusitis-Nosode-Injeel zu versuchen, bei der Katze auch Pulsatilla compositum.

Wann zum Tierarzt?

Der Tierarzt sollte auf jeden Fall aufgesucht werden, um die Beseitigung des Ausgangsherdes in die Wege zu leiten.

Mandelentzündung (Tonsillitis)

Bei der Tonsillitis handelt es sich um eine Entzündung der Gaumenmandeln im Rachenring.

Symptome: Die Mandeln  sind geschwollen, oftmals mit Eiterpickeln versehen. Speichelfluss und Futterverweigerung treten auf. Beim Anfassen des Halses erfolgt meist wegen der starken Schmerzhaftigkeitder Entzündung Abwehrreaktion des Tieres. Die Entzündung kann mit Fieber einhergehen. Würgen und manchmal Erbrechen (Hund) können auftreten. Die Lymphknoten sind vergrößert.

Ursachen: Als Gründe für eine Tonsillitis kommen Erkältungen, Schneefressen (Hund) oder Symptome infolge einer allgemeinen Infektionskrankheit in Frage, wie beispielsweise Staupe, Zwingerhusten, Katzen-schnupfen oder eine bakterielle Infektion.

Selbstmaßnahmen: Die Inhalation mit Salzlösung, Salbei oder Kamille oder das Anlegen eines so genannten Prießnitz-Halswickels (feuchtkalter [15–20 Grad], wärmestauender Wickel) kann Linderung verschaffen. Moderne homöopathische Mittel haben sich bei Tonsillitis bewährt.