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Tumorerkrankungen

Zur Tumorentstehung gibt es viele, zum Teil konkurrierende Theorien. Offensichtlich ist aber, dass der Körper zumindest in Einzelfällen fähig ist, sich selbst zu heilen, wie einige Ausnahmefälle von Erkrankten belegen.  Nach Dr. Reckeweg stellt die Dedifferenzierungsphase, das heisst die Tumorphase, die „giftverdichtetste“ Phase des Körpers überhaupt dar.




Daraus folgt, dass ein Tumorgeschehen nicht nur ein lokaler Prozess und auch nicht kurzfristig entstanden ist, sondern dass der Körper über einen sehr langen Zeitraum  mit endogenen (von innen stammenden), aber noch mehr mit exogenen (von außen stammenden) Giften so überflutet wurde, dass sich sein Zustand von Gesundheit zu Krankheit hin verlagert hat. Auf der Sechs-Phasen-Tabelle bedeutet das eine Bewegung von links nach rechts über den biologischen Schnitt hinweg. Der Körper konnte die Giftstoffe nicht mehr ausscheiden und es sind daraufhin Veränderungen in der Zelle erfolgt, die zum Krebs geführt haben.

Symptome einer Tumorbildung

Entsprechend muss es bei der unterstützenden Behandlung eines Krebsgeschehens bei Tieren das vorrangige Ziel sein, auf der einen Seite die Giftstoffe auszuschleusen und die Zellen wieder zur normalen Funktion zu bringen und auf der anderen Seite die belastenden Einflüsse vom Tier so weit wie möglich fernzuhalten. Generell sollte der Tierhalter nur bestes Futter verfüttern und eine artgerechte  Haltung und Pflege sichern, um nicht nur das physische, sondern auch das psychische Umfeld optimal zu gestalten.

Weiterhin hat sich die Gabe von Antioxidanzien zur Verminderung oxidativer Giftwirkungen bewährt, zum Beispiel Vitamin C, E und Radikalfänger wie beispielsweise Selen.  Eine zentrale Rolle bei der Tumorabwehr spielt das Immunsystem. Aus diesem Grund ist es wichtig, Immunsystem so zu stärken (z. B. mit geeigneten Präparaten), dass es Tumorzellen als fremd erkennt und vernichtet. Die in Tabelle 29 aufgeführten antihomotoxischen Präparate dienen dazu, den Körper so umzustimmen, dass ein Leben bei gutem Allgemeinbefinden, eventuell auch mit dem Tumor, möglich wird. In der Regel ist aber eine vorherige Entfernung des Tumors (Operation) sinnvoll.

Da es sich bei den meisten Tieren mit Tumoren um ältere Tiere handelt, stellt sich die Frage, ob eine nebenwirkungsarme biologische Therapie, die das Allgemeinbefinden für die verbleibende Lebenszeit fördert, nicht sinnvoller ist als eine massive Therapie (Zytostatika, Strahlen, größere Operation), die dem Tier in dieser verbleibenden Zeit erhebliche Nebenwirkungen zumutet und damit die Lebensqualität vermindert. Bei der Tumorbehandlung sollte sich der Tierhalter immer vor Augen führen, dass beim Vergleich der Lebenszeit Mensch zu Hund und Katze eine „Menschenwoche“ bei Hund und Katze einem Tag entspricht. Das ist stets zu bedenken – sowohl im Hinblick auf eventuelles Leid und Schmerzen als auch im Hinblick auf die zum Beispiel durch biologische Mittel gewonnene Lebenszeit bei annehmbarem Allgemeinbefinden.

Die Therapie mit homöopatbischen Präparaten stellt eine unterstützende Basis dar und kann je nach Symptomatik durch zusätzliche Präparate ergänzt werden. Bewährt hat sich als ein Grundschema die Gabe von Coenzyme compositum zusammen mit Ubichinon compositum, 2-mal die Woche, ca. 4-6 Wochen lang. Alle 2 Wochen kann man Para-Benzochinon-Injeel forte (Ampullen) insgesamt 2- bis 3-mal dazugeben. Diese Mittel sollen die Umschaltung der Tumorzellen und eine Förderung der Energiebereitstellung im Körper bewerkstelligen.

Zusätzlich werden zur Ausleitung von Giftstoffen und zur Stärkung des Immunsystems 3-mal täglich Lymphomyosot (Tropfen oder Tabletten) und Galium-Heel gegeben. Dieses Grundschema kann je nach Symptom noch ergänzt werden, zum Beispiel mit Traumeel-Gaben bei einer starken Entzündung oder mit den entsprechenden Präparaten für die betroffenen Organe, zum Beispiel Solidago compositum (Ampullen) zur Förderung der Nierenfunktion bei Nierentumoren oder Hepar compositum (Ampullen) bei Lebertumoren usw.

Man sollte bei allen Behandlungen ein altes medizinisches Prinzip nie aus den Augen verlieren, nämlich dass ein Medikament viele Krankheiten und viele Medikamente eine Krankheit heilen oder lindern können. Vor diesem Hintergrund kann es natürlich auch nicht nur den einen absolut richtigen Weg bei der Tumortherapie geben, sondern es wird viele unterschiedliche Wege geben!

Gesäugetumore (Mammatumore)

Brustdrüsentumore machen beim Hund ca. 20 Prozent der Tumorerkrankungen aus und stellen somit die Haupttumorart dar. Mammatumore bei der Katze sind selten, sie sind aber dafür zu über 90 Prozent bösartig.

Symptome: Auffällig sind mehr oder weniger große Knoten in der Gesäugeleiste (Bereich, wo sich die Zitzen befinden).

Ursachen: Offensichtlich spielen hormonelle Ursachen eine Rolle. Frühe Kastration der weiblichen Hündin, noch vor der ersten Hitze, kann das Risiko, später an einem Mammatumor zu erkranken, erheblich senken. Hormonelle Läufigkeitsunterdrückung über Jahre hinweg scheint dagegen das Risiko eher zu erhöhen.

Selbstmaßnahmen: Sollte keine Operation mehr möglich sein sowie zur Vorbeugung von Rezidiven nach einer Operation kann eine begleitende Behandlung mit Antihomotoxischen Mitteln zur Verbesserung oder Stabilisierung des Allgemeinbefindens versucht werden (siehe Tumor-Basistherapie). Das Ansprechen der Therapie zeigt sich in einer Verbesserung des Allgemeinbefindens, eventuell in einer Verkleinerung und Verhärtung des Tumors oder in seltenen Fällen in einem Verschwinden der Geschwulst (Remission).

Wann zum Tierarzt?

Bei der geringsten Knotenbildung in der Gesäugeleiste oder in der Haut immer den Tierarzt aufsuchen. Je früher der Knoten erkannt wird, um so leichter lässt er sich operativ entfernen und um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit von Metastasen.

Leukose

Als Leukose wird eine tumorartige Erkrankung des blutbildenden und lymphatischen Gewebes bezeichnet. Die Leukose macht ca. 33 Prozent der bei der Katze vorkommenden Tumore aus. Die Leukose ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit.

Hauttumor (Fibrosarkom)

Symptome: Knoten unter der Haut, besonders im Nacken- und Schulterbereich und der seitlichen Brust. Meist bei älteren Katzen und bei Hunden.

Ursachen: Als eine auslösende Ursache werden Injektionen und Impfungen in diesem Körperbereich diskutiert. Möglicherweise entstehen durch Zusatzstoffe in manchen Impfstoffen oder durch Injektionen allgemein lokale Entzündungen unter der Haut, die zu Fribrosarkomen führen können. Im Internet finden Sie bei der American Veterinary Medical Association aktuelle Informationen zu diesem Thema.

Selbstmaßnahmen: Nach frühzeitiger operativer Entfernung sollte eine Tumor-Basistherapie versucht werden, das Entstehen eines Rezidivs zu verlangsamen oder zu verhindern, da erfahrungsgemäß bei über 70 Prozent der operierten Katzen ohne Therapie innerhalb von drei Monaten meist an der gleichen Stelle wieder ein neuer Tumor auftritt.

Wann zum Tierarzt?

Stellen Sie Hautverdickungen oder Knoten unter der Haut Ihres Tieres fest, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt zur Abklärung aufsuchen.

Equines Sarkoid

Das Equine Sarkoid ist eine häufige Tumorerkrankung (neoplastische Erkrankung) beim Pferd.

Symptome: Bei den Erscheinungsformen des Equinen Sarkoids werden verschiedene Typen unterschieden, die auch nach operativer Entfernung alle eine starke Neigung zum Wiederauftreten (Rezidive) aufweisen. Zum Einen können harte, bindegewebige Knoten unter der Haut auftreten, die Haut ist verdickt und ohne Haare; nach Beschädigung schreitet das Wachstum schnell voran. Eine weitere Form stellt sich blumenkohlartig und flächig oder gestielt wachsend dar.

Die Sarkoide vom dritten Typ liegen unter der Haut. Sie sind meist gut abgegrenzt, können auch flach und breitflächig sein und sind vor allem an der darüber geschlossenen intakten Hautoberfläche zu erkennen. Bei der vierten Form ist die Haut geschwürig verändert.

Ursachen: Das Equine Sarkoid wird wahrscheinlich durch ein Virus hervorgerufen, das in die vorgeschädigte Haut eingedrungen ist.

Selbstmaßnahmen: Zunächst sollte tierärztlicher Rat eingeholt werden. Da der Tumor nicht metastasiert und auch häufig nach operativer Entfernung wieder auftritt, kann man das in der Tabelle 31 vorgeschlagene Vorgehen versuchen, wobei in manchen Fällen der dritte Typ damit nur schwer zu beeinflussen ist. Die Therapie dauert insgesamt etwa 6 Wochen und kann bei Rückfällen auch wiederholt mit Erfolg eingesetzt werden.

Wann zum Tierarzt?

Zunächst sollte von Ihrem Tierarzt abgeklärt werden, um welche Erkrankung es sich bei den Hautveränderungen handelt. Dann sollte bei Vorliegen eines Equinen Sarkoids, je nach Typ und befallener Stelle entschieden werden, ob ein operatives Vorgehen oder eine alternativ-konservative biologische Behandlung am sinnvollsten ist. Auch nach der Operation sollte zur Vermeidung von Rezidiven die biologische Behandlung durchgeführt werden.

Hodentumor

Symptome: Vergrößerung eines oder auch beider Hoden innerhalb kurzer Zeit, Haarausfall und Juckreiz am ganzen Körper, vergrößerte Zitzen; Verweiblichung und Attraktivität für andere Rüden sind Hinweise auf einen Hodentumor.

Ursachen: Hoden, die während der frühen Jugend nicht voll aus der Leibeshöhle in den Hodensack abgestiegen sind, können im späteren Leben entarten und weibliche Hormone bilden. Tumore an normal liegenden Hoden ziehen meist Prostataprobleme nach sich.

Selbstmaßnahmen: Tierärztlichen Rat einholen. Nur wenn keine Kastration oder Operation zur Entfernung der Hoden möglich ist oder gewünscht wird, kann ein homöopatisches Basisschema zur Tumortherapie versucht werden.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Tumorerkrankungen

Wann zum Tierarzt?

Wird beim jungen Tier festgestellt, dass die Hoden nicht nach den ersten beiden Lebensmonaten im Hodensack liegen, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Wird später festgestellt, dass ein oder beide Hoden in der Bauchhöhle liegen (Kryptorchismus), so kann, um einer späteren Entartung vorzubeugen, eine Operation sinnvoll sein. Entartete Hoden sollten, wenn möglich, operativ entfernt werden.

Tipp

Die Hoden entwickeln sich während der Trächtigkeit in der Bauchhöhle und steigen kurz vor oder nach der Geburt (bis ca. Ende des zweiten Monats) in den Hodensack ab. Falls dieser Hodenabstieg ausbleibt, kann beim jungen Hund eine Behandlung durchgeführt werden.