Pflegetagegeldversicherung
Private Pflegetagegeldversicherungen, auch oft Pflegezusatzversicherungen genannt, decken das finanzielle Restrisiko bei Pflegefällen ab. Die Versicherungen sind vor allem für Menschen bis Mitte 50 interessant und sollen über Tagessätze die finanziellen Belastungen, vor allem in Bezug auf die Restkosten nach den üblichen Pflegeversicherungsleistungen, eindämmen. Für ältere Menschen sind die Versicherungsangebote meistens teuer, da hier die Wahrscheinlichkeit der Pflegebedürftigkeit statistisch steigt und das Versicherungsrisiko zunimmt. Ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen haben es schwer einen Versicherer für Pflegetagegeldversicherungen zu finden und können mit hohen Risikozuschlägen bewertet werden. Ist man auch in den 50er Lebensjahren noch gesund, sieht der Angebotsmarkt positiver aus. Meistens tritt der Anspruch auf Versicherungsleistungen nach drei Jahren ein. Die Wartezeiten bei Pflegetagegeldversicherungen sind von Versicherer zu Versicherer allerdings unterschiedlich. Im Versicherungsfall kann es sein, da die Versicherer selbst auf eine Überprüfung der bescheinigten Pflegestufe durch den Medizinischen Dienst bestehen und durch eigene Ärzte die Pflegestufe regelmäßig überprüfen lassen. Kosten für ärztliche Atteste bei Auseinandersetzungen über den versicherten Pflegefall müssen die Kunden selbst tragen. Die Inflation kann man mit einrechnen lassen und durch höhere Beiträge ausgleichen.
Es gibt unterschiedliche Tarife bei den Pflegetagegeldversicherungen, die individuell vereinbart werden können. Sinnvoll sind Versicherungen, die mit günstigen Beiträgen alle drei Pflegeklassen absichern, auch wenn die meisten Pflegefälle in Deutschland die Pflegeklassen I und II sind, die teils noch in häuslicher Pflege durchgeführt werden können. Die einfachsten Modelle versichern zum Beispiel nur die Pflegeklasse III mit freier Verwendung der Tagesgelder. Premium-Produkte versichern alle Pflegeklassen und sichern vollstationäre Leistungen mit hundert Prozent ab. Bei Demenz gibt es prozentuale Versicherungsleistungen, zum Beispiel mit einem Viertel des vereinbarten Tagessatzes. Teilweise bieten die Versicherungen auch Pflegeassistenzen an, die unter anderem hilfreich bei der Suche nach einem geeigneten Pflegeheim sind. Die Assistenzservices können auch Hilfestellungen bei der Auswahl der ambulanten Pflegedienstleister leisten und kostenlose Beratungen beinhalten.