Private Krankenversicherung
Private Krankenversicherungen sind ein wichtiger Stützpfeiler im deutschen Gesundheitssystem und haben mit der Gesundheitsreform 2007 einige Veränderungen erfahren. Seit Einführung der allgemeinen Pflicht zur Versicherung gibt es Basistarife, die sich an den gesetzlichen Krankenkassen orientieren. Ein immer größeres Problem für die privaten Versicherungen sind die Nicht-Zahler, so dass man Neuregelungen gerade zu speziellen Tarifen fokussiert, die vor allem die Notfallversorgung sicherstellen. Gerade für Selbstständige sind die kontinuierlichen Kosten für die Gesundheitsversorgung durch gesetzliche und private Krankenkassen nicht zu unterschätzen. Private Krankenversicherungen sehen sich heute mehr denn je in Konkurrenz zur GKV. Vor allem die mitgliedsstarken Krankenkassen sind von den Wechselwellen teils positiv betroffen. Laut dem Verband der Privaten Krankenversicherungen sind rund neun Millionen Menschen in einer privaten Krankenvollversicherung und mit einer privaten Pflegeversicherung versichert. Alleine 22,5 Millionen Zusatzversicherungen teilen sich die Mitgliedsunternehmen des Verbandes auf. Bei den Zusatzversicherungen entscheiden sich immer mehr Menschen zu privaten Versicherungsprodukten, die nach ihren individuellen Wünschen abgeschlossen werden.
Bei der Wahl der richtigen privaten Krankenversicherung sind viele Dinge zu beachten. Das Wechselrecht zu anderen Anbietern und Tarifen ist gesetzlich garantiert, so dass man individuelle Angebote einholen kann. Grundsätzlich spielen viele Faktoren eine Rolle, wie das Geschlecht, das Alter und der Gesundheitszustand. Sehr unterschiedlich sind generell die Leistungen zu beurteilen, die nach den persönlichen Ansprüchen keine Leistungslücken beinhalten sollten. In der Versicherungswirtschaft spielen heute die Unisex-Tarife eine zentrale Rolle. Seit dem Dezember 2012 gelten gleiche Preise für beide Geschlechter bei gleichen Leistungen, sofern neue Verträge abgeschlossen werden. Kranken- und Pflegeversicherungen werden für Männer tendenziell in den nächsten Jahren teurer. Das Geschlecht spielt aber immer eine eher ungeordnete Rolle, wichtiger ist der individuelle Versicherungsbedarf.
Die Auswahl einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung kann nach bestimmten Kriterien getroffen werden. Der Vorteil einer privaten Krankenversicherung ist zum Beispiel der lebenslange Leistungsanspruch und das meistens die Ärzte ein besseres Honorar abrechnen können, was allerdings nur bedingt mit der Behandlungsqualität zutun hat. Die Erstattung der Chefarzt-Behandlungen oder die Freiheit rezeptfreie Medikamente und Dienstleister wie Naturheilkunde-Experten abzurechnen, sind bekannte Argumente für die Privatkrankenkassen. Nachteilig wirkt sich die Beitragserhöhung im Alter aus, egal wie die persönliche Lebens- und Einnahmesituation ist. Gute Leistungen kosten immer auch Geld, das ist auch in Bezug auf Kranken- und Pflegeversicherungen nicht anders, auch wenn die Tarife für jüngere Menschen sich vorteilhafter darstellen.
Beamte neigen durch die Beihilferegelungen tendenziell zu privaten Krankenversicherungen. Bei Selbständigen sieht die Einkommens- und Beihilfesituation anders aus. Da die Beiträge mit der Lebenserwartung mit höheren Gesundheitskosten verbunden sind, steigen die Beiträge zu den privaten Krankenversicherungen, was man realistisch als persönliches „Unternehmensrisiko“ mit einrechnen muss. Da Frauen statistisch länger leben als Männer, sind die Beiträge in der Regel höher, da die Versicherer für Alter ansparen. Grundsätzlich sollte man den persönlichen Gesundheits- und Berufsstand genauso überprüfen wie den Versicherungsbedarf und die Versicherungsleistungen. Themen wie die Berufsunfähigkeit und der Verdienstausfall sind bei Selbständigen mit zu analysieren. Bei der Pflegeversicherung sind Themen wie die häusliche Krankenpflege ein Thema.