Implantate
Implantate sind festsitzende Lösungen für Zähne, die verloren gehen und sind eine Ergänzung zur klassischen Prothetik. Die umfangreiche Behandlung führen meist Zahnärzte mit dem Fortbildungsschwerpunkt Implantologie durch. Der große Vorteil von Implantaten ist der festsitzende Zahnersatz, der später meist wie eigene Zähne vom Körper wahrgenommen wird. Man kann einen Zahn oder mehrere Zähne mit Befestigungselementen im Kiefer verankern und so die fehlende Zahnwurzel ersetzen. Die Befestigungselemente sind im Kiefer fest verwurzelt und können durch Zahnkronen oder mehrgliedrige Brücken den nötigen Halt schaffen, wenn das Gewebe nach dem Eingriff ausgeheilt ist. Heute kann man auch ganze Prothesen mit Implantaten versorgen, die so festsitzen und ein besseres Kau- und Sprechgefühl vermitteln. Heute sind Implantat-Behandlungen in der Regel komplikationsfrei, auch wenn Infektionen im Kieferknochen mit Entzündungsantworten auftreten können. Die Mundhygiene nach der Behandlung ist sehr wichtig und problemlos möglich. Es gibt spezielle Zahnbürsten, Zahncremes und Zahnspülungen für die künstlichen Zähne, die durch die zahnfarbenen Kunststoffe echt und gesund aussehen.
Implantate kann man grundsätzlich in Betracht ziehen, wenn der Kieferknochen den Implantaten einen festen Halt bietet. Eventuell muss ein Knochenaufbau mit körpereigenem Knochenmaterial oder synthetischen Stoffen vor der Implantat-Behandlung durchgeführt werden. Der Knochenaufbau bei gleichzeitigen Implantationen kann eventuell auch möglich sein. Vor allem der Röntgendiagnostik kommt hier im Vorfeld eine zentrale Rolle zu. Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes kann eventuell die Implantologie scheitern, das muss mit dem Zahnarzt im Einzelfall besprochen werden. Eine genaue Implantat-Planung stellt immer die Grundlage der Therapie dar, hierzu gehören moderne Diagnosemethoden wie die Computertomographie oder die computergestützte Festlegung der optimalen Position der künstlichen Zahnwurzeln im Kiefer.
Die Behandlungszeit bei Einsetzen der Implantate ist je nach Status unterschiedlich. Die Therapiezeiten reichen von einer halben Stunde unter örtlicher Betäubung bis zu mehrstündigen Eingriffen, zum Beispiel unter Dämmerschlafnarkose, einer sanften Methode gegenüber üblichen Narkosen. Um die Behandlung zu optimieren werden heute sogar Navigationscomputer eingesetzt, die Daten des Eingriffs erheben und die Behandlung erleichtern. Nach dem Eingriff müssen Zahnfleisch und Knochen ausheilen. In dieser Zeit ist ein Provisorium sinnvoll bis der eigentliche Zahnersatz eingesetzt wird. Einmal eingesetzt, können theoretisch die hochwertigen Implantate ein Leben lang getragen werden. Praktisch aber können Infektionen durch das schlechte Einheilen der Befestigungen oder eine mangelnde Zahn- und Implantat-Pflege problematisch für die künstlichen Zähne werden.
Die Medizintechnik in der Implantologie hat sich extrem weiterentwickelt. Zu den üblichen Implantat-Materialien gehören zum Beispiel Metalle wie hochreines Titan. Keramik wie Zirkonkeramik gehören ebenfalls zu den bekannten Materialien. Titan wird sehr viel verwendet, da es besonders gewebeverträglich ist, man spricht hier auch von biokompatiblen Materialien. Biologisch gut verträglich sind auch Zirkon-Implantate, dessen weiße Farbe vorteilhaft in der Ästhetik ist. Zirkon wird oft verwendet, da es metallfrei ist, was viele Patienten heute bevorzugen. Grundsätzlich sollte man bei der Auswahl der gewünschten Materialien die Themen Gewebeverträglichkeit und Entzündungsantwort mit dem behandelnden Zahnarzt besprechen, egal ob es sich um Metalllegierungen oder modernste Bio-Materialien handelt. Bei der Kostenfrage spielen Themen wie Behandlungs- und Materialqualität und vor allem die medizinische Nachsorge wichtige Rollen.